Jede Generation von GUERLAIN-Parfumeuren hat sich auf ganz persönliche und eigene Art an einer Stilübung versucht: der Kunst des Eau de Cologne. Dabei handelt es sich um eine Pflichtaufgabe, um in die noble Familie der großen Parfumeure aufgenommen zu werden und dort einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Pierre-François-Pascal, Aimé, Jacques oder auch Jean-Paul Guerlain sowie Thierry Wasser haben ihre Epoche geprägt, indem sie ein Eau de Cologne erschufen, das Kultstatus erreichte.
Nach einem Aufenthalt an der Riviera komponierte Jacques Guerlain 1920 Eau de Fleurs de Cédrat, das zitrischste Eau de Cologne von GUERLAIN. Es beschwört die Schönheit der Mittelmeer-Landschaften herauf mit den Aromen dieser großzügigen Natur – Zitronatzitrone, Zitrone und Zitronenverbene – und verbreitet eine sonnendurchflutete, mediterrane Duftaura mit erfrischend säuerlichen Noten.
Die auch Cedrat genannte Zitronatzintrone mit ihren vielen Facetten ist zitrisch, fruchtig und säuerlich. Diese mit der Zitrone verwandte Frucht wird nicht so verzehrt wie die meisten Zitrusfrüchte, sondern wird kandiert und zu Zitronat verarbeitet. Die aus Asien stammende Zitronatzitrone gilt als die erste in Europa angebaute Zitrusfrucht. Diese köstlich erfrischende Frucht unterscheidet sich von der Zitrone durch ihre höckerige Form und die Größe von bis zu 20 Zentimetern. Für die Parfumherstellung wird sie durch Kaltpressung extrahiert, die klassische Methode, nach der Zitrusfrüchte verarbeitet werden. Sie wurde ausgewählt wegen der Reichhaltigkeit und Zartheit ihrer frischen und säuerlichen Note.
Zur Feier des hundertsten Geburtstages von Eau de Fleurs de Cédrat hüllt sich der Bienenflakon in von Hand aufgemaltes Palladium und präsentiert ein prunkvolles Pflanzen-Bouquet mit einer Auflage aus Blattpalladium. Ein Werk im Gleichklang mit den mediterranen Inspirationen: Sowohl das Parfum als auch der pflanzliche Schmuck strahlen Großzügigkeit aus.
Anne Brun kommt aus der Provence und ist eine Kunsthandwerkerin, die sich auf die Blattvergoldung von Pflanzenteilen spezialisiert hat. Nachdem sie diese ausgewählt hat, lässt sie sie trocknen. Dann legt sie geschickt mit der Pinzette das feine und flexible Metallblatt auf die zuvor eingeleimte natürliche Oberfläche auf. Beim sogenannten Einkehren wird überschüssiges Material mit einem kleinen Pinsel entfernt. Schließlich wird ein Lack aufgetragen, um die Arbeit zu schützen. Es dauert mehrere Tage, bis diese Feinarbeit vollendet ist.
Palladium wurde nach dem Beinamen der griechischen Weisheitsgöttin Pallas Athene benannt. Tatsächlich hat das Palladiumblatt aus reinem Metall einen höheren Wert als das Goldblatt ...So durchläuft der Bienenflakon also in vollem Glanz zur Feier des Tages eine Metamorphose. Der Flakon wurde 1853 von den Glasherstellern Pochet & du Courval für das erste Eau de Cologne von GUERLAIN geschaffen, das für Kaiserin Eugénie bestimmt war. Er wird von Hand mit einer Schicht Palladium bemalt. Das korrosionsbeständige Edelmetall wird in flüssiger Form mit dem Pinsel auf die Bienen und die Festonbögen aufgetragen, eine mit größter Sorgfalt auf der manuellen Drehscheibe durchgeführte Arbeit von mehreren Stunden: Dies ist eine seit mehr als 150 Jahren überlieferte Fertigkeit des kulturellen Erbes.